Zöliakie
Symptome & Erkrankungen

Bei Zöliakie (häufig auch als glutensensitive Enteropathie oder Sprue bezeichnet) handelt es sich um eine lebenslange Autoimmunerkrankung, bei der Gluten eine Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe auslöst. Gluten beschreibt eine Mischung bestimmter Speichereiweiße (Proteine) in Weizen, Roggen, Gerste und verwandten Getreidearten. Die Mehrheit der Betroffenen erkrankt wahrscheinlich bereits in der frühen Kindheit, doch die Beschwerden können auch erst erst Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte nach dem eigentlichen Beginn der Zöliakie auftreten oder die Zöliakie wird als Ursache erst spät erkannt. Deshalb wird die Diagnose in einigen Fällen erst mit mehr oder weniger großer Verzögerung gestellt.

Solange Gluten verzehrt wird, reagiert das Immunsystem und greift dabei auch körpereigenes Gewebe an. Dies führt vor allem zu einer Entzündung und Schädigung der Dünndarmschleimhaut (Mukosa). Die Nährstoffaufnahme wird dadurch beeinträchtigt und Nährstoffdefizite können die Folge sein. Die Immunreaktion kann im Verlauf aber auch andere Organsysteme betreffen. Zöliakie ist daher also eine „systemische“ Erkrankung.

Aufgrund der Kombination aus Immunreaktion und Nährstoffmangel können sehr unterschiedliche Symptome auftreten, und zwar in und außerhalb des Magen-Darm-Trakts. Die große Bandbreite an möglichen Beschwerden sind für sich genommen aber kein eindeutiges Anzeichen für Zöliakie, da sie auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Das ist leider auch ein Grund dafür, weshalb die Zöliakiediagnose oft so spät erfolgt.

Bei Zöliakie besteht zwar eine genetische Veranlagung, es handelt sich aber nicht um eine Erbkrankheit, denn nur ein kleiner Teil der Personen mit Zöliakie-Risikogenen erkranken daran. Deshalb müssen auch Umweltfaktoren bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen. Im Verdacht stehen hier unter anderem die Ernährung, aber auch bestimmte Virusinfektionen, die aber wahrscheinlich in einem komplexen Zusammenspiel das Risiko für Zöliakie erhöhen oder senken.

Obwohl die Zöliakie beziehungsweise deren Ursache bislang noch nicht geheilt werden kann, stoppt eine streng glutenfreie Ernährung die krankmachende Immunreaktion. Dadurch heilt die Darmschleimhaut, die Beschwerden bessern sich beziehungsweise verschwinden in den meisten Fällen ganz.

Wir haben große Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Zöliakiepatienten und arbeiten hier auch eng mit unserem Team der Ernährungsberatung zusammen. 

Für weitführende Informationen empfehlen wir den Besuch der von uns mit erarbeiteten Seite www.zoeliakie-verstehen.de und der Homepage der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. www.dzg-online.de 

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Medizinische Klinik und Poliklinik II

Gastroenterologie

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