Herzklappenerkrankungen
Kardiologie | Klappeninsuffizienz | Endokarditis | Klappenstenose | rheumatisches Fieber | Fieber, rheumatisches
Symptome & Erkrankungen
können durch verschiedene Defekte entstehen. Aufgabe der Herzklappen ist es, wie ein Ventil den Aus- und Eintritt des Blutes von den Herzvorhöfen in die Herzkammern bzw. von den Herzkammern in die beiden großen Schlagadern zu steuern. Weil die beiden Klappen der linken Herzkammer (Mitral- und Aortenklappe) unter höherem Druck stehen als die Klappen der rechten Herzkammer, sind sie tendenziell anfälliger für krankhafte Veränderungen. Aber auch bestimmte Erkrankungen wie eine bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) oder rheumatisches Fieber können einen Klappenfehler – vor allem an der Mitralklappe – hervorrufen. In diesem Fall können Jahre nach der ursächlichen Erkrankung vergehen, bis sich der Herzklappendefekt durch Symptome bemerkbar macht. Ebenso können arteriosklerotische Prozesse eine Herzklappenerkrankung nach sich ziehen. Je nachdem, welcher Defekt zugrunde liegt, werden zwei Formen der Schädigung unterschieden: Die Herzklappe wird eng, wodurch der vorwärtsgerichtete Blutstrom behindert oder blockiert wird (Klappenstenose). Die Herzklappe ist „undicht“, wodurch Blut zurück in die falsche Kammer fließt (Klappeninsuffizienz). Manchmal kann ein und dieselbe Klappe sowohl zu eng als auch undicht sein und dann einen Rückfluss des Blutstroms verursachen. Beide Krankheitsbilder können sowohl bereits von Geburt an bestehen als auch im Laufe des Lebens erworben werden. Weil Herzklappenerkrankungen stets eine höhere Herzarbeit erfordern, um die benötigte Blutmenge durch den Körper zu pumpen, ist über kurz oder lang fast immer eine Herzinsuffizienz mit den typischen Symptomen die Folge. Deshalb wird in der Regel spätestens dann eine Operation der Herzklappenerkrankung ins Auge gefasst, wenn Beschwerden bestehen. Ziel ist es, ein optimales Therapiekonzept für den Patienten zu erstellen, wobei durch unser interdisziplinäres Team sowohl kardiologische wie auch herzchirurgische Therapiemöglichkeiten erörtert werden. Die interdisziplinäre Beratung ermöglicht eine breite Aufklärung über Behandlungsoptionen vor allem bei Aortenklappenstenose (konventioneller chirurgischer Aortenklappenersatz versus kathetergestützte Klappenimplantationen (TAVI)) sowie Mitralklappeninsuffizienz (konventioneller chirurgische Rekonstruktion bzw. Ersatz oder kathetergestützte Mitralklappen-Rekonstruktion der Mitralklappeninsuffizienzmittels MitraClip oder Mitralringraffung). Auch die Behandlung von Vorhofseptumdefekten oder die Implantation von Vorhofohrverschlusssystemen zur Prophylaxe von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern kann interventionell durch die Kardiologie durchgeführt werden. Die Planung der Eingriffe erfolgt individuell, unter Berücksichtigung besonderer Erkrankungskonstellationen und Ausschöpfung der gesamten Bandbreite an etablierten und innovativen Behandlungsmethoden.
INNENSTADT

Medizinische Klinik und Poliklinik I

Herzklappen-Ambulanz

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