Beckenbrüche
Symptome & Erkrankungen
treten oft bei älteren Patienten mit schlechter Knochenqualität nach einfachen Stolperstürzen auf. Diese Brüche sind häufig sehr schmerzhaft und schränken erheblich die Beweglichkeit ein. Brüche im Bereich des oberen und unteren Schambeinasts am vorderen Beckenring schmerzen in der Leistenregion und werden in der Regel leicht durch eine konventionelle Röntgenaufnahme diagnostiziert. Handelt es sich nicht um einen isolierten Schambeinastbruch, werden die Patienten zur Schmerztherapie und Mobilisierung stationär aufgenommen. Eine Operation ist aber im Allgemeinen nicht notwendig. Nicht selten findet man aber auch eine Fraktur im Bereich des hinteren Beckenrings am Kreuzbein. Auch diese Brüche können sehr schmerzhaft sein, werden aber häufig in der konventionellen Röntgenaufnahme nicht erkannt. Hier kann bei der Diagnosefindung eine Computertomographie (CT) hilfreich sein. Aufgrund der schlechten Knochenqualität und der damit verbundenen schlechten Verankerungsmöglichkeit von Schrauben ist man bei der operativen Versorgung dennoch sehr zurückhaltend. Gelingt es nicht, den Kreuzbeinbruch mit einer konservativen Therapie zur Ausheilung zu bringen, kann der Knochen auch durch zusätzliches Einbringen von Knochenzement bei einer Verschraubung verstärkt werden. Diese Operationen werden in Zusammenarbeit mit der Radiologie computertomographie-gesteuert minimal-invasiv durchgeführt. Beckenbrüche bei jüngeren Menschen treten meist nach Hochrasanzunfällen auf; häufig bestehen auch noch andere Verletzungen. Beispielsweise kann es zu inneren Blutungen aus Gefäßen im Beckenbereich und des Beckenknochens selbst kommen. Deshalb werden diese Patienten häufig mittels eines aus der Haut herausragenden Gestänges (sogenannter Fixateur externe) notfallmäßig erstversorgt. Hierdurch kann die Blutung kontrolliert werden. Nach einer Stabilisierungsphase werden die Brüche des Beckens dann mit Schrauben und Platten behandelt. Auch hier besteht die Möglichkeit, den Eingriff computertomographie-gesteuert durchzuführen, aber auch Navigationssysteme stehen zur Verfügung. Da Beckenbrüche eine große operative Erfahrung voraussetzen, werden nicht selten Patienten aus anderen Krankenhäusern zur weiteren Versorgung verlegt.
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Muskuloskelettales Universitätszentrum München (MUM)

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